Handball

Handball

Handball ist nicht ohne Grund die zweit-beliebteste Volkssportart Deutschlands. Der Deutsche Handballbund stellt mit der deutschen Nationalmannschaft nicht nur den aktuellen Europameister, sondern mit der Bundesliga auch eine der besten Ligen weltweit. Das Spiel lebt von seiner Dynamik und seiner Spannung. Jede Minute kann etwas passieren, sodass der Zuschauer über 60 Minuten voll auf seine Kosten kommt.

 

Handball erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit und beherbergt mit der Bundesliga eine der besten und angesehensten Ligen weltweit. Diese dynamische, körperbetonte Sportart lebt von der Spannung, dass jede Sekunde etwas passieren kann. Sie zählt zu den Hallensportarten, sodass man nie Probleme mit dem Wetter bekommen kann.

 

Grundsätzlich geht es darum, dass eine siebenköpfige Mannschaft versucht mehr Tore zu werfen als die andere. Die Kunst beim Tore werfen ist es, die gegnerische Abwehr durch schnelle, präzise Pässe zu umspielen und außerhalb des Kreises, der den Abstand zwischen Torhüter und Werfer abgrenzt, seinen Wurf abzugeben. Dieser Kreis darf weder von der verteidigenden Mannschaft noch von der attackierenden Mannschaft betreten werden. Lediglich der Torwart hat in diesem Bereich freien Handlungsspielraum.
Um sich mit dem Ball zu bewegen, muss der Spieler den Ball dribbeln. Es ist jedoch möglich, drei Schritte ohne Dribbeln zu laufen. Gespielt wird zweimal 30 Minuten mit einer 15-minütigen Pause. Es gibt keine Nachspielzeit, da bei jeder Spielunterbrechung die Zeit angehalten wird. Jede Mannschaft darf beliebig oft wechseln. Die Spieleranzahl darf aber niemals sieben übersteigen. Nach jedem erzielten Tor muss die Mannschaft, gegen die das Tor erzielt wurde, zurück zur Mittellinie und den Ball neu anwerfen. Die andere Mannschaft hat inzwischen Zeit, ihre Abwehr neu zu formieren. Pro Angriff hat die attackierende Mannschaft höchstens 30 bis 45 Sekunden, um einen Wurf auf das Tor abzugeben. Falls der Schiedsrichter in dieser Zeit keinen aktiven Drang zum Tor erkennt, wertet er den Angriff als Zeitspiel oder passives Spiel und der Ball muss abgegeben werden. So entsteht eine Dynamik und Spannung im Spiel, die den Zuschauer mitreißt.
In der Regel leiten zwei gleichberechtigte Schiedsrichter das Spiel. Man unterscheidet hier in Torschiedsrichter und Feldschiedsrichter. Der Feldschiedsrichter leitet das Geschehen auf dem Spielfeld. Er pfeift Fouls, autorisiert erzielte Treffer und verhängt Strafen. Der Torschiedsrichter hält die Linien im Blick und informiert den Feldschiedsrichter, wenn diese übertreten wurden. Die beiden Schiedsrichter können untereinander jederzeit die Positionen tauschen.
Zusätzlich zu den beiden Schiedsrichtern gibt es noch den Sekretär und den Zeitnehmer. Sie sitzen in der Regel zwischen den beiden Mannschaftsbänken. Der Zeitnehmer hat die Aufgabe, die Zeit zu nehmen und sich bei Zeitstrafen um die korrekte Einhaltung dieser Strafe zu kümmern. Der Sekretär ist für die verwaltenden Aufgaben zuständig. Er schreibt die Strafen auf und notiert die Tore.
Strafen können unterschiedlich aussehen. Man unterscheidet hier in Mannschaftsstrafen und persönliche Strafen. Unter Mannschaftsstrafen versteht man den Freiwurf und den Siebenmeterwurf. Beim Freiwurf muss die attackierende Mannschaft den Ball von der gestrichelten Linie zu einem Mitspieler passen, der dann versucht abzuschließen oder weiter zu einem besser postierten Mitspieler passt. Die gegnerische Mannschaft darf hierbei einen Block stellen. Der Siebenmeterwurf wird von einem Spieler ausgeführt, der alleine aus stehender Position gegen den Torwart abschließt. Alle Spieler außer dem verteidigenden Torwart müssen hierbei hinter dem Werfer stehen.
Zu den persönlichen Strafen zählen die gelbe Karte, die rote Karte und die Zeitstrafe. Die gelbe Karte gilt als Verwarnung, wobei die rote Karte den Platzverweis darstellt. Die Zeitstrafe schließt den Foulverursacher für zwei Minuten vom Spielbetrieb aus. Ein Spieler darf sich pro Spiel zwei Zeitstrafen erlauben, bei der dritten folgt der Spielverweis.
Die Trainer beider Mannschaften haben die Möglichkeit, dreimal pro Spielzeit ein Timeout zu nehmen. Dafür wird die Spielzeit eine Minute angehalten. In dieser Zeit haben beide Trainer die Möglichkeit, sich mit ihrem Team zu besprechen oder eine neue Taktik anzusagen.
Es gibt verschiedene Positionen im Handball. Die Spieler können sich frei auf dem Spielfeld bewegen und unter anderem ihre Positionen beliebig tauschen. Dies soll in erster Linie die Gegner in der Defensive verwirren.
Man differenziert unter den Positionen in Feldspieler und Torhüter, die beliebig oft gewechselt werden können. Im Normalfall stehen sechs Feldspieler und ein Torhüter auf dem Feld. Die Torhüter können allerdings auch aus dem Spiel genommen und dafür ein weiterer Feldspieler eingesetzt werden. Dies wird in der Regel praktiziert, wenn die Mannschaft in Ballbesitz ist.

 


Unter den Feldspielern gibt es verschiedene Positionen. Die Außenspieler bedienen die Außenbahnen für Links und Rechts. Sie sind meist sehr schnell und wendig. Da sie meist aus unvorteilhafter Position abschließen müssen, verfügen sie über eine gute Wurftechnik.
Die Halbpositionen sind meistens groß und kräftig. Sie müssen in der Abwehr die vorteilhaften Wurfpositionen verteidigen und meist auch die Blöcke für die Freiwürfe stellen. Sie stehen entweder am Kreis oder als Vorgezogene an der gestrichelten Linie. Diese offensivere Rolle soll die attackierende Mannschaft früh stören, um gegebenenfalls Pässe abzufangen. Sollte ein Ball abgefangen werden, wird das Spiel sofort fortgesetzt und der Spieler hat die Möglichkeit, schnell ein Tor zu erzielen, bevor die Abwehr ihre Positionen wieder eingenommen hat. Das nennt man einen Tempogegenstoß. Im Angriff wird eine der Halbpositionen auch oft als Kreisläufer eingesetzt. Dieser stellt sich in die gegnerische Abwehr und versucht, Lücken für seine Teamkameraden zu schaffen.


Der Spieler in der Mitte hat zwei Aufgaben. Im Angriff sagt er Spielzüge an und bedient seine Mitspieler. In der Defensive koordiniert er seine Teamkameraden und versucht, Lücken zu schließen, bevor sie entstehen. Er führt das Team und besitzt die meiste Spielintelligenz. Er kann das Spiel lesen und ist in den meisten Fällen auch der Kapitän. Viele Teams tauschen ihren Mittespieler für den Angriff oder die Defensive, da in der Defensive eher ein großer, kräftiger Charakter und im Angriff ein schneller, wendiger Charakter benötigt wird.
Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Spiel über Schnelligkeit und Präzision definiert. Darüber hinaus ist es auch sehr variabel. Kein Angriff, kein Freiwurf oder kein Siebenmeter gleicht dem anderen, sodass der Zuschauer über 60 Minuten voll auf seine Kosten kommt und niemals Langeweile aufkommt.