Stummfilm-Konzert:
NOSFERATU
Eine Sinfonie des Grauens (F.W. Murnau, 1922)
Immer wieder sorgt Graf Bothmer mit sagenhaften Stummfilm-Events für Schlagzeilen. Er begleitete in Berlin die Fußball-WM an der Kirchenorgel und füllte mit seiner Interpretation der restaurierten METROPOLIS-Fassung deutschlandweit die Säle. Nun dürfen sich die Fans auf seinen Auftritt in Pforzheim freuen – und auf eine wunderbar gespenstische Eigen-Komposition, die ein Journalist der Zeitschrift Cinema Musica als „die beste Musik“ bezeichnete, die er je zu dem Film gehört habe. NOSFERATU (1922) ist die erste Dracula-Adaption der Filmgeschichte: eine ebenso schöne wie unheimliche Reise in das Reich der verborgenen Ängste und Wünsche. Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1930) inszeniert die Geschichte als Gegensatz von Tag und Nacht, Licht und Schatten, bürgerlicher Verklemmtheit und sexueller Unersättlichkeit. Am Ende hat Nosferatu seinen Schatten auf das Leben des Bürgers geworfen, Blut getrunken, Tod und Schrecken gebracht. Zwar stirbt der Vampir, doch wahre Erleichterung stellt sich nicht ein; der Film hat ein unhappy Happy End. Stephan v. Bothmers Repertoire reicht von den Klassikern des deutschen, russischen und amerikanischen Stummfilmkinos bis hin zu unbekannten Werken, die er zu neuem Leben erweckt. Der von Willy Sommerfeld als sein Nachfolger geadelte Künstler gastiert im In- und im Ausland. ZDF, 3Sat und die Deutsche Welle spielten seine Filmmusik, ARTE strahlte seine Orchesterkomposition zum Stummfilm „Madame Dubarry“ aus. 2010 interpretierte Bothmer im ausverkauften Zoo-Palast und in der Laeiszhalle Hamburg die restaurierte Fassung von Metropolis.