35. TAGE ALTER MUSIK IN HERNE 2010
POLYPHEM
Concerto Palatino & L'Armonia Sonora
Musik im Dreißigjährigen Krieg von Heinrich Albrecht, Andreas Düben, Johann Erasmus Kindermann, Samuel Scheidt, Johann Hermann Schein, Heinrich Schütz u. a.
»Wir Kyklopen kümmern uns nicht um den König des Himmels, noch um die seligen Götter; denn wir sind stärker als jene.« Es ist eine der bekanntesten Erzählungen aus Homers Odyssee und eine der grausamsten: Der einäugige Riese Polyphem beginnt, die Gefährten des Odysseus zu erschlagen und zu verspeisen, bis ihn dieser mit einem glühenden Pfahl blendet. So gelingt es dem ›Niemand‹ Odysseus schließlich, sich gegen die brutale Macht des Monsters durchzusetzen und ihr mit knapper Not zu entkommen. Grausamkeit gebiert Grausamkeit: das ist die elementare Erfahrung der Menschen in Kriegszeiten. – Die Eindrücke des unfassbar verheerenden und schier endlosen Dreißigjährigen Krieges, in dem mancher im einäugigen Heerführer Heinrich Holk gar eine Wiederkehr des antiken Kyklopen zu erkennen glaubte, verarbeiteten Komponisten wie Heinrich Schütz, Heinrich Albert und Samuel Scheidt in eindringlichen Klangen zwischen Verzagtheit und Dramatik, bis sich die Musik im Laufe der 1640er Jahre wieder hymnischeren Fried- und Freuden-Tönen hingeben durfte. Die Sopranistin Susanne Ryden und der Bassist Stephan MacLeod zeichnen gemeinsam mit den Instrumentalisten von Concerto Palatino und L’Armonia Sonora ein barockes musikalisches Bild von der Monstrositat des Krieges und seiner Überwindung.
»Wir Kyklopen kümmern uns nicht um den König des Himmels, noch um die seligen Götter; denn wir sind stärker als jene.« Es ist eine der bekanntesten Erzählungen aus Homers Odyssee und eine der grausamsten: Der einäugige Riese Polyphem beginnt, die Gefährten des Odysseus zu erschlagen und zu verspeisen, bis ihn dieser mit einem glühenden Pfahl blendet. So gelingt es dem ›Niemand‹ Odysseus schließlich, sich gegen die brutale Macht des Monsters durchzusetzen und ihr mit knapper Not zu entkommen. Grausamkeit gebiert Grausamkeit: das ist die elementare Erfahrung der Menschen in Kriegszeiten. – Die Eindrücke des unfassbar verheerenden und schier endlosen Dreißigjährigen Krieges, in dem mancher im einäugigen Heerführer Heinrich Holk gar eine Wiederkehr des antiken Kyklopen zu erkennen glaubte, verarbeiteten Komponisten wie Heinrich Schütz, Heinrich Albert und Samuel Scheidt in eindringlichen Klangen zwischen Verzagtheit und Dramatik, bis sich die Musik im Laufe der 1640er Jahre wieder hymnischeren Fried- und Freuden-Tönen hingeben durfte. Die Sopranistin Susanne Ryden und der Bassist Stephan MacLeod zeichnen gemeinsam mit den Instrumentalisten von Concerto Palatino und L’Armonia Sonora ein barockes musikalisches Bild von der Monstrositat des Krieges und seiner Überwindung.