Die Frage, welche Musik Das Milieu mache, kann es selbst am allerwenigsten beantworten. Zuhörer sprechen von einer Art Filmmusik. Der Film dazu müsste allerdings noch gedreht werden: kurvenreiche Verfolgungsjagden und finale Zweikämpfe, alkoholschwangere Verbrüderungen und schwüle Liebschaften, französische Hafenkneipen, Lüneburger Ponyhöfe und brasilianische Skischulen, Catherine Deneuve, Sherlock Holmes und Lassie. Differenziertere Kritiken versuchen, die Musik des Milieus als Implosion von Jazz ohne Improvisation, Experimentalfolklore ohne Worte oder eine Art von Fango zu beschreiben. Fest steht allein: Unvorhersehbar wie unbeirrbar beschallt Das Milieu seit sieben Jahren Künstlerhäuser, Fußgängerzonen und Eckkneipen im Revolutionsdreieck Dresden-Paris-Dortmund, kollaborierte auf volkseigenen Festen oder kleinkarierten Sektempfängen – dabei mehrfach mit Musikern aus zahllosen Alpen- und Andenländern. Mysteriös bleibt stets: Obwohl Das Milieu weiterhin jeglichen musikalischen Massengeschmack ignoriert, versetzt es Kinder, Rentner, Anarchisten und Kleingärtner gleichermaßen in dionysischen Tanz oder stille Andacht. Überall kann Das Milieu sein. Auch in Herne... Klaus Lassert - Klavier Stephan Grote - Gitarre Ralf Stemmer - Kontrabass Martin Damerau - Posaune Christian Kosfeld - Schlagzeug Julian Blunk – Akkordeon