summerwinds 2010
Les haulz et les bas
Himmlischer Wohlklang – Höllischer Lärm
Eine optische und musikalische Sensation, klangprächtig, feurig, musikantisch: „Die Lauten und die Leisen“ oder auch „Die Hohen und die Tiefen“ holen Mittelalter und Renaissance ins 21. Jh. hinüber. Was da fremd klingt, trifft auch heute jeden Nerv. Und was klingt, wie komponiert, ist nach alten Regeln improvisiert, von den einigen der Besten der Zunft. So attestierte ein Kritiker der amerikanischen Historic Brass Society Les haulz et les bas: „Intonation wie ein Laserstrahl – Timing wie eine Atomuhr“. Das Ensemble entdeckt die historische Bläsermusik der Stadtpfeifer und der mittelalterlichen Höfe für die „Alta Capella“. So hießen ab dem 15. Jh. die Ensembles aus Rohrblatt- und Blechblasinstrumenten, weil sie „alta“ klangen, laut und hoch. Und sie spielten oft von hohen Galerien hohe Kunst für hochrangige Persönlichkeiten. Erst finanzierte sie der Adel, dann leisteten sich wohlhabende Städte „Hohe Kapellen“ als deutlich sicht- und hörbare Repräsentation der politischen Macht. Man wetteiferte miteinander um das beste Orchester. Die Bläservirtuosen waren international berühmt – so wie „Les haulz et les bas“ heute. Die fünf Musiker, die auf den führenden europäischen Festivals konzertierten und vielfach ausgezeichnet wurden, nehmen mit auf einen moderierten Streifzug durch die Welt der Turmbläser und Stadtpfeifer vom 13. bis ins ausgehende 16. Jh. Mit Musik von Machaut, Dufay, Dunstable u.a.