Dreiteiliges Schauspiel
Der ewige Spießer
Ödön von Horvath
Der ewige Spießer
München, 1929: Die Weltwirtschaftskrise beherrscht den Alltag und dieser ist geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, Unternehmens-Insolvenzen und Einbrüchen am Aktienmarkt. Heftige Auseinandersetzungen verschiedener politischer Gruppierungen finden überall offen auf den Straßen statt. Wesentlicher Inhalt des Stückes "Der ewige Spießer" ist die Auseinandersetzung Ödön von Horvath mit den verschiedensten Typen des Spießertum – immer angepasst, immer egoistisch.
Im ersten und längsten der drei Teile (Dreiteiliges Schauspiel von Ödon von Horvath) lernt der Zuschauer im Stadttheater Wunstorf in dem Stück „Der ewige Spießer“ Alfons Kobler, 27 Jahre alt, kennen, den nicht gerade sympathischer Autoverkäufer der Firma Gebrüder Bär. Wohnhaft ist er zur Untermiete bei der Arztwitwe Perzl. Daneben erhält er noch finanzielle Unterstützung von einer wesentlich älteren Opernsängerin.
Mit dem ergaunerten Geld eines windigen Geschäftes, er verkauft ein minderwertiges Cabriolet zu einem überhöhten Preis, will er eine Reise zur Weltausstellung nach Barcelona finanzieren. Unterwegs mit der Bahn lernt er beim Durchqueren der Länder Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Spanien verschiedene Mitreisende kennen. Erklärtes Ziel seiner Reise ist es aber, sich in Barcelona eine reiche Frau zu angeln. Am Ende wird er mit seinem Vorhaben scheitern und frustriert die Heimreise antreten.
Die zweite Protagonistin "Der ewige Spießer" von Ödon von Horvath (Dreiteiliges Schauspiel) ist das Fräulein Anna Pollinger, 21 Jahre alt und gelernte Schneiderin, die nach der Pleite ihres Arbeitgebers, einer Autovermietung, arbeitslos wird. Im Laufe der Geschichte wird sie zur Geliebten Alfons Koblers. Gemeinsam mit ihm verbringt sie einen Ausflug zum Starnberger See. Im weiteren Verlauf des Stückes „Der ewige Spießer“ beschließt Anna Pollinger dann aber irgendwann, „praktisch“ zu werden. Zuerst als Aktmodell aufgrund einer Empfehlung eines gewissen Herrn Kastners tätig, lässt sie sich schon kurze Zeit später aus finanzieller Not für ihre Liebesdienste bezahlen.
Im dritten Teil von "Der ewige Spießer" lernen sich Eugen Reithofer, arbeitsloser Kellner aus Österreich, und das Fräulein Pollinger im Arbeitsamt kennen. Obwohl Eugen Reithofer ihrer beruflichen Tätigkeit ablehnend gegenüber steht, unterstützt er das Fräulein Pollinger und besorgt ihr wieder eine Stelle als Näherin.
Profitgier, Ansehen und Erfolgswahn – wo bleibt da die Menschlichkeit? Ein unterhaltsamer und bewegender Abend mit dem Stück "Der ewige Spießer" im Stadttheater Wunstorf, der Spuren in Herz und Kopf hinterlässt!
Das Dreiteilige Schauspiel "Der ewige Spießer" ist eine Produktion des Theaters für Niedersachsen Hildesheim. Der ewige Spießer