Sinfoniekonzert
Scheherazade
Philharmonie Südwestfalen
1001 Nacht erzählt Scheherazade dem König Schahriyâr Geschichten. Nachdem er seine untreue Frau hat töten lassen, ist er so voller Wut auf alle Frauen, dass er jede dritte Nacht eine Jungfrau zugeführt bekommt, die am nächsten Tag getötet werden soll. Scheherazade versucht, das zu beenden und erzählt ihm Nacht für Nacht spannende Geschichten, die sie aber an einer besonders spannenden Stelle abbricht. So muss der König die Hinrichtung stets aufschieben und Scheherazade rettet nicht nur ihr Leben und das einer unbekannten Zahl junger Frauen, sie erfindet gleichzeitig den „Cliffhanger“, das Stilmittel, das noch heute Grundlage aller Serien ist.
Am 22. Dezember erklingen ab 19:30 Uhr diese magischen Geschichten und einige weitere musikalisch im großen Saal der Siegerlandhalle. Unter der Leitung von Chefdirigent Nabil Shehata stimmt die PhilSW Sie in großer Besetzung mit einem Sinfoniekonzert musikalisch auf die bevorstehenden Feiertage ein.
Bei Scheherazade hat Nikolai Rimski-Korsakow 1888 eine Auswahl der schönsten Märchen aus 1001 Nacht in eine sinfonische Dichtung übertragen, die die Zuhörer heute wie damals klanglich in eine russisch-orientalische Märchenwelt entführt. Durch seine überaus farbige Instrumentierung entstehen vor dem inneren Auge faszinierende Welten und Bilder und die Szenen der Geschichten werden wieder lebendig. Und so erleben wir den grummelnden König, die einschmeichelnde Scheherazade und ihre Erzählungen ganz plastisch vor dem inneren Auge.
In eine ganz andere Welt entführt uns der gleiche Komponist mit seinem Capriccio espagnol. Hier verzaubert er das Publikum mit spanischem Flair und mitreißenden Rhythmen. Ein Jahr vor der Scheherazade komponiert zeigt es die Sehnsucht der Menschen nach Exotik und den verschiedenen Klängen der Welt.
Ein so großes und märchenhaftes Sinfoniekonzert ruft natürlich nach einem glanzvollen Solokonzert. Und was könnte da besser passen als das berühmte erste Klavierkonzert von Peter Ilyitsch Tschaikowsky.
Als Solist konnte Frank Dupree gewonnen werden. Der Gewinner des Opus Klassik 2018 in der Kategorie „Konzerteinspielung des Jahres (20./21. Jahrhundert)“ sorgte international für Aufsehen, als er 2014 zum einzigen Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs gekürt wurde. Mit seiner musikalischen Reife, seiner ausgefeilten Technik und der Fähigkeit, dem Flügel ein breites Spektrum an Klangfarben zu entlocken, faszinierte er Jury und Publikum zugleich. Ursprünglich wurde Frank Dupree übrigens als Jazz-Schlagzeuger ausgebildet, um sich später voll und ganz der großen Bandbreite des klassischen Klavierrepertoires zu widmen.
Am Pult dieses märchenhaften Sinfoniekonzerts wird Chefdirigent Nabil Shehata stehen. Natürlich lässt er es sich nehmen, das treue Publikum unseres Landesorchesters persönlich glanzvoll in die Weihnachtsfeiertage zu verabschieden. Dieses Sinfoniekonzert bietet gerade in der oft so als hektisch empfundenen Weihnachtszeit die Möglichkeit, die Seele baumeln zu lassen und grandiose Live-Musik zu erleben.