40. TAGE ALTER MUSIK IN HERNE 2015
MARIA
La Grande Chapelle
»Meerstern, ich dich grüße, Mutter Gottes süße, allzeit Jungfrau reine, Himmelspfort alleine …« In unendlich viele Bilder und Gleichnisse haben Gläubige im Laufe der Jahrhunderte ihre innigfromme Verehrung Marias, der Mutter Jesu, gekleidet. Eine der poetischsten Marienanrufungen, der Hymnus »Ave maris stella«, steht in der Vertonung des großen spanischen Renaissance-Komponisten Tomás Luis de Victoria am Beginn des marianischen Abends mit dem Ensemble La Grande Chapelle. Die Sänger und Instrumentalisten unter der Leitung von Albert Recasens vereinen in ihren liturgischen Gesängen zum »Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter« Kompositionen aus dem Spanien der Gegenreformation, in dem der Marien-Kult besonders gepflegt wurde. Kapellmeister aus Toledo wie Andrés de Torrentes, Ginés de Boluda, Alonso Lobo und Alonso de Tejeda treten dabei neben Komponisten, die an der dortigen Kathedrale in Manuskripten und Drucken präsent waren – neben Victoria finden sich darunter Francisco Guerrero, Juan Navarro, Philippe Rogier, Bernardino de Ribera und Rodrigo Ceballos. So steht am Beginn der TAGE ALTER MUSIK IN HERNE eine großartige polyphone Festmusik aus jenem Goldenen Zeitalter Spaniens, in dem sich Toledo als »Roma Hispanica« feierte.